Die Antibabypille ist das beliebteste hormonelle Verhütungsmittel in Deutschland und bietet bei korrekter Anwendung einen sehr hohen Schutz vor ungewollten Schwangerschaften. Es gibt zwei Haupttypen: Kombinationspillen, die sowohl Östrogen als auch Gestagen enthalten, und Minipillen, die ausschließlich Gestagen beinhalten.
Kombinationspillen wirken durch die Hemmung des Eisprungs und die Veränderung der Gebärmutterschleimhaut. Sie werden täglich zur gleichen Zeit eingenommen, meist 21 Tage lang, gefolgt von einer 7-tägigen Pause. Minipillen hingegen werden durchgehend ohne Pause eingenommen und eignen sich besonders für Frauen, die Östrogen nicht vertragen oder stillen.
Zu den beliebten Pillenmarken in Deutschland gehören:
Vorteile der Pille umfassen eine regulierte Menstruation, oft schwächere Regelblutungen und mögliche positive Effekte auf das Hautbild. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen Kopfschmerzen, Übelkeit, Gewichtszunahme und ein leicht erhöhtes Thromboserisiko bei Kombinationspillen.
Neben der Pille stehen weitere hormonelle Verhütungsmethoden zur Verfügung. Der Verhütungsring (NuvaRing) wird monatlich in die Scheide eingeführt und gibt kontinuierlich Hormone ab. Das Verhütungspflaster (Evra) wird wöchentlich auf die Haut geklebt. Die Dreimonatsspritze bietet langanhaltenden Schutz, während Hormonspiralen wie Mirena, Jaydess oder Kyleena für mehrere Jahre eingesetzt werden können und besonders praktisch für Frauen mit abgeschlossener Familienplanung sind.
Kondome gehören zu den beliebtesten Verhütungsmitteln und bieten gleichzeitig Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. In Deutschland sind verschiedene Varianten erhältlich:
Bewährte Marken wie Durex, Billy Boy und Ritex bieten eine große Auswahl. Wichtig ist die richtige Lagerung bei Raumtemperatur und das korrekte Überziehen vor jedem Geschlechtsverkehr.
Frauenkondome (Femidom) werden in die Scheide eingeführt und bieten der Frau mehr Kontrolle über die Verhütung. Diaphragma und Portiokappe werden vor dem Muttermund platziert und sollten mit spermiziden Gels kombiniert werden. Diese Methoden erfordern eine Anpassung durch den Frauenarzt.
Die Kupferspirale ist eine hormonfreie Langzeitverhütung, die 3-10 Jahre getragen werden kann. Das freigesetzte Kupfer verändert die Gebärmutterschleimhaut und hemmt die Spermienaktivität. In Deutschland sind verschiedene Modelle verfügbar:
Das Einsetzen erfolgt durch den Gynäkologen und ist besonders für Frauen geeignet, die keine Hormone vertragen.
Die Hormonspirale gibt kontinuierlich das Hormon Levonorgestrel ab und wirkt bis zu 5 Jahre. Bekannte Modelle sind Mirena, Skyla und Kyleena. Sie reduziert oft die Menstruationsstärke erheblich oder stoppt sie ganz. Vorteile sind die hohe Sicherheit und der Komfort, Nachteile können Zwischenblutungen in den ersten Monaten und hormonelle Nebenwirkungen sein.
Die symptothermale Methode kombiniert die Messung der Basaltemperatur mit der Beobachtung des Zervixschleims und gilt als eine der sichersten natürlichen Verhütungsmethoden. Dabei wird täglich die Aufwachtemperatur gemessen und parallel die Konsistenz und Menge des Gebärmutterhalsschleims beobachtet. Diese Doppelkontrolle ermöglicht es, die fruchtbaren Tage präzise zu bestimmen.
Moderne Verhütungscomputer und spezielle Apps unterstützen bei der Auswertung der gesammelten Daten und berechnen automatisch die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage. Bei korrekter Anwendung erreicht die symptothermale Methode einen Pearl-Index von 0,4-2,3, was einer hohen Sicherheit entspricht.
Neben der symptothermalen Methode existieren weitere natürliche Verhütungsansätze:
In deutschen Apotheken sind zwei Präparate zur Notfallverhütung rezeptfrei erhältlich: ellaOne mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat und PiDaNa mit Levonorgestrel. Beide Medikamente hemmen oder verzögern den Eisprung und verhindern so eine ungewollte Schwangerschaft.
Das Zeitfenster für die Anwendung ist entscheidend: ellaOne kann bis zu 120 Stunden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eingenommen werden, PiDaNa bis zu 72 Stunden. Je früher die Einnahme erfolgt, desto höher ist die Wirksamkeit. Beide Präparate sind ohne Rezept in jeder Apotheke erhältlich und erfordern ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem Apotheker zur ordnungsgemäßen Anwendung und möglichen Wechselwirkungen.
Stillende Mütter benötigen eine angepasste Verhütungsstrategie, da östrogenhaltige Präparate die Milchproduktion beeinträchtigen können. Geeignete Methoden sind die Minipille mit reinem Gestagen, die Dreimonatsspritze oder die Hormonspirale. Auch Barrieremethoden wie Kondome oder das Diaphragma stellen sichere Alternativen dar.
Während der Perimenopause bleibt Verhütung wichtig, da Schwangerschaften weiterhin möglich sind. Hormonelle Methoden können gleichzeitig Wechseljahresbeschwerden lindern. Die Hormonspirale oder niedrig dosierte Antibabypillen eignen sich besonders gut für diese Lebensphase.
Für Jugendliche unter 18 Jahren übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für Verhütungsmittel. Eine umfassende Beratung beim Frauenarzt ist essentiell. Als erste Verhütungsmethoden eignen sich: